Senioren-Union: Ältere werden massiv benachteiligt

13.06.2018
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Die Senioren-Union der CDU macht Druck gegen die massive Altersdiskriminierung in unserer Gesellschaft. „Jeder fünfte Deutsche hat sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa wegen seines Alters schon einmal benachteiligt gefühlt“, kritisierte der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, die Schlechterstellung der Älteren und verwies auf die seit Jahren bestehende Forderung der CDU-Senioren, das Verbot der Altersdiskriminierung ins Grundgesetz aufzunehmen. Wulff nannte am Mittwoch in Berlin einzelne Beispiele für die akute Benachteiligung der Senioren:

  • Schon 65-Jährigen werde häufig ein Bankkredit verweigert oder sie erhalten keine Kreditkarte
  • 70-Jährige haben Probleme, eine private Krankenzusatzversicherung abzuschließen
  • Krankenkassen verweigern älteren Versicherten eine Heilbehandlung
  • Stromanbieter lehnen Neukunden allein wegen ihres Alters ab
  • Schöffen, die das 70.Lebensjahr vollendet haben, sollen nicht mehr berufen werden
  • Autoversicherer kassieren automatisch höhere Prämien von älteren Fahrern.

Aber auch in der Arbeitswelt werden Ältere aus Sicht der Senioren-Union trotz eines akuten Fachkräftemangels weiter benachteiligt. Obwohl die Zahl der älteren Beschäftigten in den vergangenen Jahren gestiegen ist, beschäftigt eine Mehrheit aller Betriebe in Deutschland keine Mitarbeiter, die älter als 50 Jahre sind. Und nicht einmal jede zweite Frau zwischen 55 und 64 Jahren hat einen sozialversicherungspflichtigen Job. Den Gipfel leistete sich aus Sicht von Wulff aber ein Tierheim in Norddeutschland, das einer 62-jährigen Hundeliebhaberin die Aufnahme eines Welpen verwehrt hatte mit der Begründung, es sei unklar, ob sie das Tier überlebe.

„Wir müssen die Altersdiskriminierung endlich stärker bekämpfen“, forderte der Senioren-Vorsitzende Wulff. „Auch starre Altersgrenzen für den Eintritt in die Rente gehören abgeschafft und müssen durch freiwillige flexible Regelungen ersetzt werden. Dann kann jeder selbst entscheiden, wann er aus dem Beruf ausscheidet.“