Pressemitteilung Nr. 39/2010: Senioren-Union: Wird auch Goethe von Amerikanischer Botschaft verdächtigt?

06.12.2010
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Senioren-Chef Prof. Dr. Otto Wulff beschreibt in einer Persiflage, wie selbst Johann Wolfgang Goethe unter US-Botschafts-Verdacht geraten könnte...

Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU Deutschlands, Prof. Dr. Otto Wulff, hat die Politiker aller Parteien aufgefordert, die Diskussion über die durch "wikileaks" veröffentlichten US-Botschaftsberichte einzustellen. "Ich empfehle: Nicht so ernst nehmen," sagte Wulff, der viele Jahre Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags und der Parlamentarischen Versammlung des Europarats war, heute in Berlin: "Bei aller Wertschätzung für die Rolle, welche die Vereinigten Staaten in den letzten Jahrzehnten bei der Verteidigung von Frieden und Freiheit in Europa gespielt haben - mit wenigen Ausnahmen sprachen die Botschafter, die ich kennen gelernt habe, nicht einmal die Sprache ihres Gastlandes, und über Kultur und Geschichte waren sie im besten Fall höchst oberflächlich informiert."

Ihn, Wulff, würde es deshalb nicht wundern, wenn sich demnächst in der veröffentlichten Korrespondenz auch folgender Text wiederfinden lasse.

"Die Bundeskanzlerin äußerte sich dieser Tage sehr anerkennend über einen gewissen Herrn Johann Wolfgang Goethe. Wir haben festgestellt, dass es sich dabei um einen Bestseller-Autoren und Staatsminister im Freistaat Thüringen handelt, dem eine große Karriere prophezeit wird.

Unsere Recherchen haben überdies ergeben, dass Herr Goethe aus höchst problematischen Familienverhältnissen stammt. Der Vater wird als reicher Nichtstuer geschildert, der vom ererbten Vermögen lebte und nie einer geregelten Arbeit nachging. So ist es wenig erstaunlich, dass auch über seinen Sohn berichtet wird, die von ihm eröffnete Anwaltskanzlei habe über keine nennenswerten Mandate verfügt. Mitarbeiter beschreiben den jungen Goethe als arbeitsscheuen Schürzenjäger.

Der Vater Johann Caspar Goethe verfestigte seine gesellschaftliche Stellung durch die Heirat mit der 21 Jahre jüngeren Tochter eines Frankfurter Bürgermeisters. Von dieser Frau, einer geborenen Textor, soll der Sohn sein musisches Talent geerbt haben. Der Name 'Textor' deutet auf eine Abstammung aus dem süditalienischen Milieu hin.

Bezeichnend für das sizilianische Temperament des Großvaters Johann Wolfgang Textor: Bei einer Tauffeier warf er ein Messer nach seinem Schwiegersohn! Der junge Goethe wurde Zeuge dieser Familienauseinandersetzung. Wir sind deshalb überzeugt davon, dass der große Altersunterschied bei den Eltern und der Migrationshintergrund der Familie seiner Mutter ganz wesentlich den schwierigen Charakter dieses Herrn Goethe erklären.

Leider ist die Übersetzung eines Theaterstücks, das Herr Goethe vor einiger Zeit geschrieben hat, noch nicht eingetroffen. Sein Titel: 'Götz von Berlichingen'. Wir werden der von unserem liberalen Gewährsmann geäußerten Vermutung, dabei handele es sich um eine Auftragsarbeit für einen gewissen Herrn zu Guttenberg zur Rehabilitierung des fränkischen Ritteradels, selbstverständlich nachgehen.

Die US-Regierung sollte davon ausgehen, dass die offenkundige und aus unserer Sicht fragwürdige Vorliebe der deutschen Bundeskanzlerin für diesen Herrn Goethe Auswirkungen auf ihr künftiges politisches Handeln haben wird!"

Berlin, 06.12.2010