Forderung von befristetem Exportverbot bei Lieferengpässen von Medikamenten

17.01.2020
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Helge Benda, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Senioren-Union der CDU und Landesvorsitzender der Senioren-Union Nordrhein-Westfalen fordert schärfere Regelungen des Bundes zur Eindämmung der zunehmenden Lieferengpässe bei Medikamenten. „Es ist ein Skandal, dass inzwischen sogar Krebstherapien unterbrochen oder verschoben werden müssen, weil Medikamente nicht lieferbar sind“, kritisierte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Helge Benda, am Freitag in Berlin.

Nach Angaben von Apothekerverbänden sind bis zu 260 Arzneimittel - vor allem Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Säureblocker und Antidepressiva - zeitweise von Lieferengpässen betroffen. Benda sprach sich für ein zentrales Melderegister bei Nichtlieferbarkeit von Arzneimitteln aus. Zudem müsse in Notfällen ein befristetes Exportverbot für versorgungsrelevante Arzneimittel gelten. Außerdem regte Benda an, die Lagerreserve für Medikamente von bisher 14 Tagen im Großhandel und vier Wochen in Kliniken auszuweiten.

Benda forderte zusätzliche Anreize für Pharmaunternehmen, um wichtige Grundstoffe für Medikamente möglichst wieder in Europa - und nicht wie derzeit zu 90 Prozent in China und Indien - herzustellen. „Viele Senioren sind auf die regelmäßige Versorgung mit wirksamen Medikamenten angewiesen. Hier muss schnell gehandelt werden, um den Menschen zu helfen.“