Pressemitteilung Nr. 6/2012: Chef der Senioren-Union fordert vor allem mehr altersgerechte Arbeitsplätze

17.02.2012
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Prof. Wulff: "Weißbuch der EU-Kommission geht aber in die richtige Richtung"

Der Vorsitzende der Senioren-Union, Prof. Otto Wulff, hat den Vorschlag der EU-Kommission, die Rentensysteme an die steigende Lebenserwartung zu koppeln, als "im Kern richtig" bezeichnet. Voraussetzung dafür sei allerdings ein "grundsätzliches Umdenken" in Wirtschaft und Gesellschaft, erklärte der Chef der zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung (57.000 Mitglieder) heute in Berlin.

Prof. Wulff wörtlich:

"Das Renten-Weißbuch der EU-Kommission geht in die richtige Richtung. Wir brauchen aber dramatisch mehr altersgerechte Arbeitsplätze und auch altersgerechte Arbeitszeitmodelle. Vorher macht es keinen Sinn, über eine weitere Erhöhung der Lebensarbeitszeit nachzudenken."

Aber angesichts der steigenden Lebenserwartung sei es "vom Grundsatz her und im Kern richtig", die Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung anzukoppeln, betonte das CDU-Bundesvorstandsmitglied.

Prof. Wulff weiter: "Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird sich die Schere zwischen immer weniger Erwerbstätigen und immer mehr Rentnern nicht nur in Deutschland weiter öffnen. Diese Entwicklung geht auf Dauer an die Substanz des Generationenvertrages und wird unsere schon heute überforderten Sozialsysteme sprengen. Dass zum Beispiel in Island Männer im Schnitt noch bis 69,7 Jahre arbeiten und Frauen bis 65,4 Jahre, zeigt, dass eine längere Lebensarbeitszeit, wenn es die entsprechenden Arbeitsplatzangebote auch gibt, auch dem Wunsch vieler älterer Menschen entspricht. Dafür müssen aber Wirtschaft und Gesellschaft grundsätzlich umdenken. Gefordert ist auf allen Seiten mehr Flexibilität und Kreativität."

Berlin, 17.02.2012