Pressemitteilung Nr. 15/2012: Chef der Senioren-Union fordert Umdenken in der Familienpolitik

04.07.2012
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Prof. Wulff: "Wir brauchen mehr Mut zum Kind. Ein neues Auto kann weder Papa noch Mama sagen."

Angesichts des dramatischen Geburtenrückganges in Deutschland bei gleichzeitig immer höheren Förderleistungen hat der Vorsitzende der Senioren-Union, Prof. Otto Wulff (CDU), ein "grundsätzliches Umdenken in der Familienpolitik" gefordert. Der CDU-Politiker wörtlich: "Wir brauchen in Deutschland die Erkenntnis, dass Kinder unendliches Glück und Freude bereiten, und wir brauchen in Deutschland mehr Mut zum Kind. Ein neues Auto kann weder Papa noch Mama sagen, und die Freude auf einer späteren Kreuzfahrt ersetzt nicht die Freude über den Besuch der Enkel!"

Wulff kritisierte, dass Familienpolitik in Deutschland in der Vergangenheit zu stark allein auf die finanzielle Förderung von Familien abgestellt wurde.

Der Chef der zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung:

"Natürlich ist unbestritten, dass bei der Entscheidung für ein Kind in vielen Familien auch finanzielle Aspekte eine ausschlaggebende Rolle spielen. Aber nicht nur. Vor allem berufstätige Paare sind hin- und her gerissen zwischen dem Wunsch nach Kinderglück und der Karriere im Job. Deshalb darf die Politik nicht nur die direkte Familienförderung wie zum Beispiel durch das Kindergeld im Auge haben. Wir brauchen mehr und bessere Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, familienfreundliche flexible Arbeitszeitmodelle einschließlich der Möglichkeit, auch von zu Hause arbeiten zu können, aber auch Chancengleichheit bei der Bildung."

Wulff wies auf die "dramatischen Auswirkungen" des Geburtenrückganges für die demografische Entwicklung hin: "Seit den 90er Jahren leben in Deutschland mehr über 75jährige als Kinder unter sechs Jahren." Schon in knapp 40 Jahren würden auf jeden Erstklässler drei Menschen über 80 Jahre kommen. "Und schon bald kommen auf 100 Erwerbstätige 80 Rentner", mahnte CDU-Bundesvorstandsmitglied Wulff.

Der Chef der Senioren-Union wörtlich: "Die älteren Menschen bleiben dann, einem Ghetto vergleichbar, bis zum Tod weitgehend unter sich. Was das für ein Leben ist und was das für unsere Sozialsysteme bedeutet, kann jeder an fünf Fingern abzählen."

Berlin, 04.07.2012