Pressemitteilung Nr. 11/2012: Chef der Senioren-Union lehnt Zwangstests für Autofahrer ab

12.04.2012
vorlesen

Prof. Dr. Otto Wulff warnt vor "versteckter Altersdiskriminierung"
CDU-Bundesvorstandsmitglied befürwortet "Hausarzt-Modell"

Berlin - Der Vorsitzende der CDU-Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, hat sich gegen ärztliche Zwangsuntersuchungen für Autofahrer spätestens alle 15 Jahre ausgesprochen. Das CDU-Bundesvorstandsmitglied sieht hinter dieser Forderung von SPD- und Grünen-Politikern eine "versteckte Altersdiskriminierung". Tatsache sei, dass die relative Unfallbeteiligung älterer Autofahrer noch immer deutlich niedriger sei als in jüngeren Altersgruppen.

Der Chef der zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung erklärte heute in Berlin: "Mobilität ist ein hohes Gut, zunehmend vor allem im Alter. Die Senioren-Union lehnt deshalb generelle Zwangstests für Autofahrer ab. Obligatorische Untersuchungen beim Arzt laufen im Ergebnis auf eine versteckte Altersdiskriminierung hinaus. Wer wollte bestreiten, dass Sehkraft, Hörvermögen und/oder Reaktionsgeschwindigkeit mit zunehmendem Alter nachlassen. Dass die Fahrtüchtigkeit irgendwann an natürliche Grenzen stößt."

Prof. Wulff betonte weiter: "Das Urteil darüber, wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, sollte dem Hausarzt als herausragende Vertrauensperson überlassen bleiben. Da, wo es älteren Autofahrern an eigener Einsicht mangelt, muss der Hausarzt die notwendige Überzeugungsarbeit leisten. Sei es, dass er zum Beispiel eine schärfere Brille oder ein Hörgerät vorschlägt oder dass er in Fällen, in denen es gar nicht mehr geht, zur freiwilligen Abgabe des Führerscheins rät."

Der demografische Wandel, so der CDU-Politiker weiter, "macht auch auf der Straße nicht halt. Festzuhalten bleibt aber: Die relative Unfallbeteiligung der 60 bis 75 Jahre alten Autofahrer ist bundesweit noch immer deutlich niedriger als in jüngeren Altersgruppen. Senioren fahren in der Regel defensiver und verantwortungsbewusster, sie rasen nicht und vermeiden nach Möglichkeit ermüdende Nachtfahrten", unterstrich Prof. Wulff.

Berlin, 12.04.2012