Page 4 - alt & jung 04/2021
P. 4

Das Ergebnis der Bundestagswahl war für die Union alles andere als ein freudiges Ereignis. Es war die empfindlichste Niederlage
unserer Partei seit ihrer Gründung im Jahre 1945. Es war aber nicht die Nieder- lage eines Einzelnen, das war sie gewiss nicht, es war vielmehr die wenig überzeu- gende Einsatzbereitschaft zahlreicher Par- teimitglieder, die das Kämpfen für die ge- meinsame gute Sache aufgegeben hatten. Das Ergebnis schmerzt, sehr sogar und kann zur Resignation führen. Doch nichts wäre fataler, als sich solchen Gefühlen hin- zugeben und in derlei Gemütslage zu ver- harren. Man verlöre vielmehr die Kontrolle über den eigenen Willen, eine für die Poli- tik gruselige Vorstellung. Die Union muss sich gerade jetzt wieder zusammenraufen und darf schon des künftigen Erfolges wegen, die berechtigte Hoffnung nicht aufgeben, baldmöglichst aus der selbstver- schuldeten Misere wieder herauszufinden. Die Wählerinnen und Wähler haben ein untrügliches Gespür dafür, ob eine Partei selbst an sich glaubt und geschlossen zu ihren politischen Zielen und ihren verant- wortlich handelnden Personen steht. Sol- che für eine erfolgreiche Wahl notwendi- gen Voraussetzungen waren in der Union aber leider nicht gegeben, jedenfalls nicht im gewünschten Maße. Umso mehr müs- sen wir uns auf eine unvermeidbare und rasche Reform konzentrieren, gleichwohl besonnen bleiben und nicht im Übereifer das Kind mit dem Bade ausschütten. Für einen personell und programmatisch neuen Anfang braucht es Mut und Stand- haftigkeit, gewiss auch ein gut Stück Auf- bruchstimmung und mit Verlaub, mehr Wahrhaftigkeit in eigener Sache, wenn wir in der Partei über- und miteinander reden. Viele Daumen und Zeigefinger von Partei- freundinnen und -freunden müssten sich bei genauerem Hinsehen in Richtung der eigenen Nase bewegen. Das gemeinhin positiv besetzte Wort „Union“ hat eher einen schalen Beigeschmack bekommen, wenn im Wahlkampf von Führungskräften
 zum bevorstehenden Weihnachtsfest möchte ich Ihnen frohe und gesegnete, vor allem ruhige und be- sinnliche Tage wünschen, die Sie allein oder im Kreise Ihrer Familie wie all‘ der Menschen verbringen, denen Sie sich verbunden fühlen.
Wie kaum ein anderes Ereignis gibt uns das Weih- nachtsfest die Möglichkeit, innezuhalten, um mehr über uns nachzudenken und neue Erkenntnisse über eine Botschaft zu gewinnen, die uns alle bereichert und hoffnungsvoll macht. Es gilt eine Ordnung zu fin- den, in der wir uns aufgehoben und geborgen fühlen und die uns die Kraft gibt, Kummer und Angst, Hoff- nungslosigkeit und Einsamkeit zu überwinden.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen allen recht viel Glück und Zufriedenheit, nicht minder ein gerüttelt‘ Maß an Gelassenheit und Frohsinn, vor allem aber eine gute Gesundheit zu Ihrer, Ihrer Angehörigen und ganz besonders zu meiner Freude.
Und schließlich möchte ich Ihnen herzlichen danken für Ihre Begleitung im nun zu Ende gehenden Jahr. Sie war mir stets eine ebenso geschätzte wie aufmun- ternde Bereicherung, und bei der Arbeit geholfen hat sie allemal!
In herzlicher Verbundenheit
Prof. Dr. Otto Wulff Bundesvorsitzender der Senioren-Union der CDU-Deutschlands
  Mitgliedermagazin der Senioren-Union
 

























































































   2   3   4   5   6