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Die Umwelt schützen, wertvolle Rohstoffe sparen. Das geht mit einer funktionieren- den Kreislaufwirtschaft. Recycling lautet das Zauberwort für Nachhaltigkeit. Seit Oktober 2020 gibt das neue Kreislaufwirt- schaftsgesetz, ab Juli dieses Jahres gilt das Verbot von Einweg-Plastik weltweit. Die Unternehmen sollen verpflichtet wer- den, nur noch Verpackungen zu verwenden, die recycelt werden können. Das betrifft alle Bürger. Wie wird sich unser Alltag ändern?
Zunächst einmal werden die Anforderungen an die Hersteller strenger. Sie müssen bei der Produktion, eigentlich schon bei der Produktidee, die Recyc- lingfähigkeit der neuen Ware mitdenken. Dabei geht es um zwei Kriterien: Entweder ist das verwen- dete Material recyclingfähig, oder es stammt aus einem Recyclingprozess. Den Verbrauchern bleibt die Aufgabe, die Abfälle wie gewohnt zu trennen. Dafür haben wir in Deutschland vorbildliche Sam- mel- und Sortierstrukturen. Alle leisten also ihren Beitrag, die Materialkreisläufe zu schließen. So ent- steht eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes hat zum Ziel, die Kreislaufwirtschaft ökologisch weiterzuentwickeln. Was heißt das genau?
Mit dem Einsatz von Recyclingmaterialien setzt die Kreislaufwirtschaft auf Ressourcenschonung, Ener- gieeinsparung und Klimaschutz. Der Deutsche Bundestag hat aber leider mit der Novelle eine wichtige Chance verpasst, nämlich mit Mindestein- satzquoten von Recyclingmaterialien einen Markt für Rezyklate zu schaffen.
Es darf bei den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft aber nicht dabei bleiben, un- verbindliche Appelle zu äußern, jedoch nichts an
den Gesetzen zu ändern. Bisher bleibt es beim Thema Rohstoff- wende leider nur bei Ankündi- gungen – so auch bei dieser No- velle. Dies ist auch deswegen kurzsichtig, da die Kreislaufwirt- schaft mit dem großen Treiber Rezyklateinsatz ein wichtiger Akteur beim Klimaschutz sein kann.
Diese Novelle hätte einen Nachhaltigkeitscheck allenfalls mit einem ‚befriedigend‘ bestan- den.
Wie gut sind die Deutschen derzeit bei der Mülltren- nung? Wieviel Plastikabfall produziert durchschnittlich jeder Bürger pro Jahr?
Wir haben in Deutschland wirk- lich gut funktionierende Sam- mel- und Sortierstrukturen, in privaten Haushalten hat fast jeder mehrere verschiedene Ab- falltonnen. Dies kann man auch an den statistischen Zahlen able- sen. Im Jahr 2019 wurden bei den privaten Haushalten insge- samt 38,0 Millionen Tonnen Ab- fälle eingesammelt. Pro Kopf
Der „Statusbe- richt der deut- schen Kreislauf- wirtschaft 2020“ beschreibt die aktuellen Leis- tungen und die künftigen Her- ausforderungen der Kreislaufwirt- schaft durch den Klima- und Res- sourcenschutz.
www.bde.de/ themen/statusbe- richt-kreislauf- wirtschaft
Umwelt, Natur & Nachhaltigkeit




















































































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