Senioren-Union unterstützt Altersgrenze für Social-Media: „Schutz der Jugend muss Priorität haben“

26.06.2025
Pressemitteilung
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Die Senioren-Union der CDU Deutschlands begrüßt ausdrücklich den Vorstoß der neuen Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU), die Nutzung von Social-Media auf Jugendliche ab 16 Jahren zu beschränken.

„Der Staat hat hier jahrelang weggeschaut. Es war ein politisches Versäumnis, dass Kinder und Jugendliche ohne jede wirksame Schutzmaßnahme in eine digitale Welt hineingeworfen wurden, die von kommerziellen Interessen dominiert und kaum reguliert ist“, erklärt der kommissarische Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Helge Benda.

Die alarmierenden Erfahrungen aus Australien dienen dabei als mahnendes Beispiel und gleichzeitig als Vorbild für ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Grundlage dieser Entscheidung waren Studien, nach denen sich fast zwei Drittel der 14- bis 17-Jährigen bereits mit verstörenden, selbstgefährdenden oder gewaltverherrlichenden Inhalten konfrontiert sahen – von Drogenmissbrauch über Pornografie bis hin zu Suizid-Inhalten.

„Das australische Parlament hat den Mut gezeigt, Verantwortung zu übernehmen. Es hat die Plattformbetreiber endlich in die Pflicht genommen – gegen deren erbitterten Widerstand“, so Benda. „Die Argumentation von TikTok, Instagram & Co. erinnert mich fatal an die Tabakindustrie der 1960er Jahre: Abwiegeln, verzögern, relativieren. Dabei wissen wir längst, wie gefährlich diese Plattformen wirken können – insbesondere auf ein sich noch entwickelndes jugendliches Gehirn.“

Die Senioren-Union fordert daher die Bundesregierung auf rasch nachzuziehen. Dabei sei eine reine Alterskontrolle nur ein erster Schritt. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck“, mahnt Benda. „Sie muss einhergehen mit Bildung, Aufklärung und einer gezielten Schutzstrategie. Medienkompetenz ist heute kein Luxus mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung für individuelle Mündigkeit und gesellschaftliche Stabilität.“

Lobende Worte findet Benda für die Digitalsteuer auf große Plattformen, wie sie in Österreich bereits erhoben wird. Die Senioren-Union ruft deshalb zu einem gesellschaftlichen und politischen Umdenken auf. Ziel müsse eine digitale Ordnungspolitik sein, die Kinder und Jugendliche schützt, Anbieter in die Verantwortung nimmt und den Wert von Wahrheit, Journalismus und Meinungsfreiheit verteidigt.

„Wir entscheiden, wie wir mit digitalen Technologien umgehen“, betont Benda. „Nicht die Algorithmen. Nicht die Konzerne. Medienkompetenz schützt nicht nur den Einzelnen – sie schützt unsere Demokratie.“