Page 20 - Ausgabe 4/2020 "alt & jung"
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 Was Senioren im Internet treiben
Aktivitäten der 65- bis 74-jährigen Internetnutzer in Deutschland
  E-Mails schreiben Infos zu Waren/Dienstleistungen suchen Online-Nachrichten lesen Recherche zu Gesundheitsthemen Urlaubsbuchungen Online-Banking Teilnahme an sozialen Netzwerken
85% 75%
64% 58%
53%
53% 31%
            Immer mehr Senioren nutzen die Möglichkeiten, die das Internet bietet. An der Spitze steht das Versenden von E-Mails.
tet. Die erklären ihnen das auch, aber manchmal reicht es eben nicht, nur einmal zu erklären, was W-LAN bedeutet oder wie WhatsApp funktioniert. Dann mache ich das mit der gleichen Begeisterung so lange, bis sie es verstanden haben. Wenn sie erstmal online sind, verhalten sie sich genau so wie junge Leute und entdecken das Internet auf ihre Art. Grundsätzlich nutzen Senioren die sozialen Medien nicht so intensiv und sind skep- tischer, was mit ihren Daten pas- siert.
Welche Apps sind denn besonders beliebt bei Senioren?
Google Maps ist total angesagt, das lieben sie. Ist auch wichtig, damit jeder weiß, wie er von A nach B kommt. Da verläuft man sich nicht mehr so leicht. Auch sehr beliebt ist der Übersetzer von Google, um Fremdsprachen zu lernen und sich die Ausspra- che anzuhören. Die App Wheel-
map von den Sozialhelden finde ich auch klasse, weil sie alle barrierefreien Orte anzeigt. Wer mit dem Rollator unterwegs ist, kann sich vorher schlau machen. Auch super und – das mag jetzt lustig klin- gen – die Toilettenfinder App. Die ist eigentlich für alle Menschen sinnvoll.
Haben die Senioren in der aktuellen Situation keine Angst, in Präsenz-Seminare zu gehen?
Nein, die freuen sich, dass sie überhaupt mal raus- kommen und andere Menschen treffen. In Berlin zum Beispiel finden meine Seminare normaler- weise im Schulungscenter von Facebook statt. Freundlicherweise stellt uns Facebook die kosten- los zur Verfügung. Wegen Corona ist das aber ge- schlossen und ich habe verzweifelt nach anderen Möglichkeiten gesucht. Ein Kollege hat mir dann angeboten, meine Schulungen in einem Berliner Segelclub zu machen. Die Räume sind dort groß genug, sodass wir alle Hygiene-Regeln einhalten können. Gleichzeitig bieten wir aber auch Schulun- gen über Zoom an, weil viele nicht so mobil sind und das Haus nur verlassen, wenn sie es unbedingt müssen.
Zoom ist aber schon was für Fortgeschrittene, oder?
Allerdings, es hat Tage und unzählige Anrufe
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Mitgliedermagazin der Senioren-Union
Quelle: Statistisches Bundesamt; Stand: 2015
 















































































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