Page 27 - Ausgabe 3/2023 "alt & jung"
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Interview
den Opa Eberhard, der sich auf eine Affäre mit einer Jüngeren einlässt. Woher kommt diese Vielseitigkeit?
Ich bin ursprünglich Theaterschauspieler und habe meine Ausbildung am Königli- chen Dramatischen Theater in Stockholm absolviert. Ich fand es immer spannend, unterschiedliche Typen zu spielen. Irgend- wann gab es Angebote, in Serien mitzuwir- ken. Habe ich auch manchmal gemacht, aber die, die dann zehn Jahre am Stück liefen, habe ich abgelehnt, weil ich dann auf einen Typ festgelegt gewesen wäre.
Ihre Mutter ist mit Ihnen und Ihrem Bruder nach Schweden gegangen, als sie neun Jahre alt waren. Fühlen Sie sich dort zu Hause?
Ja, ich bin schwedischer Staatsbürger. Ich habe noch immer einen schwedischen Pass, keinen deutschen. Mittlerweile ist das natürlich schon fast albern, aber da- mals wollte ich das nicht. Entscheidende und prägende Jahre habe ich halt in Schweden erlebt und ich liebe die Land- schaft und die Lebensweise.
Sind Sie auch dort beruflich eingespannt?
Leider nicht so oft wie ich möchte. Ein paar Dinge habe ich gemacht. Wenn
sie mich dann holen, möchten sie, dass ich einen deutschen Offi- zier spiele, weil ich deutsch spreche. Ich möchte aber gern Rollen, in denen ich schwedisch sprechen kann.
Im ersten Teil der Serie „Die Brücke“ konnte ich eine kleine, aber feine Rolle auf schwedisch spielen.
Lange Drehtage, viele ver schiedene Menschen am Set. Wie halten Sie das durch?
Das kann sehr anstrengend sein, vor allem nachts. Das ist aber normal und ich bin es gewöhnt. Zwischen den Szenen hat man oft viel Zeit. Da empfiehlt es sich, immer ein gutes Buch dabei zu haben.
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In der „heute Show“ (links im Bild: Moderator Oliver Welke) brilliert Dietrich Hollinderbäumer als Senior-Reporter mit beißendem Spott zu aktuellen Themen.
Ein brisantes Thema respektlos behandeln, das mögen die Leute. Das ist Satire, weil es natürlich witzig ist.
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