Page 26 - Ausgabe 3/2023 "alt & jung"
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Zur Person:
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Mitgliedermagazin der Senioren-Union
Dietrich Hollinderbäumer wurde am 16. August 1942 als Sohn des Foto- grafen Roland Hollinderbäumer in Es- sen geboren und wuchs gemeinsam mit seinem zwei Jahre älterem Bru- der ab dem 9. Lebensjahr in Schwe- den auf. Die Familie seiner 1914 ge- borenen Mutter Erika stammte aus Schweden. Als sich die Eltern trenn- ten, ging die Mutter 1951 mit den beiden Söhnen zurück nach Stock- holm und heiratete 1957 den finnisch- schwedischen Schauspieler Kotti Chave. Bevor er zu einem bedeuten- den Charakterdarsteller am Theater sowie bei Film und Fernsehen avan- cierte, erwarb sich Hollinderbäumer in Stockholm am „Königlich Dramati- schen Theater“ unter der Leitung von Stig Torslow und Ingmar Bergmann sein schauspielerisches Rüstzeug. Später ging Hollinderbäumer nach Österreich, wo er mehrere Jahre lebte und unter anderem am Burg- theater arbeitete. Bekannt wurde er vor allem durch seine zahlreichen Fernsehrollen, darunter unzählige Auftritte in Krimis wie „Tatort“, oder Fernsehfilmen wie „Das Jesus Video“ oder der Dürrenmatt-Verfilmung „Der Besuch der alten Dame“, neben Christine Hörbiger.
Der Start der „heute Show“ war 2009 – also vor 14 Jahren. Da waren Sie 67, kein ganz jun ger Mann mehr. Hat das noch mal einen ordentlichen Karri ereSchub gegeben?
Allerdings. Als Ulrich von Heesen nehme ich Besserwisser, Wutbürger und andere unangenehme Zeitgenossen ordentlich auf die Schippe – das spricht vielen aus dem Herzen. Manche kennen nur mein Gesicht aus der „heute Show“, meinen Na- men kennen sie nicht. Kein Wunder, ist ja auch ziemlich lang.
Deutscher Comedypreis, Grimmepreis, Deutscher Fern sehpreis – was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen?
Den Comedypreis kann man gut als Tür- stopper benutzen. Das mache ich immer im Sommer, wenn die Wohnung durchge- lüftet wird und Durchzug ist. Im Winter steht der auf dem Schrank. Spaß beiseite – klar ist es toll, solche Preise zu kriegen.
Sie sind schon lange bei der „heute Show“ dabei, denken Sie manchmal ans Aufhören?
Ich freue mich immer, wenn die mich anru- fen und wieder buchen. So lange die mich wollen, bin ich dabei. Ich hatte Oliver Welke schon vor Jahren angeboten, dass er mich austauschen kann, wenn er meint, dass ich langsam zu alt werde, aber davon wollte er nichts wissen. ‚Du bleibst bis zum bitteren Ende dabei‘, war seine Antwort. Also, so lange das funktioniert, auch mit dem Kopf, bin ich dabei.
Wenn man sich die Liste der Fernsehfilme und Serien an schaut, in denen Sie mitgespielt haben, war an Typen alles dabei: Im ZDFThriller „Angst“ gaben Sie einen ehemaligen Polizisten, der nicht von seiner Waffe lassen kann. In der Serie „Pastewka“ dagegen den knor rigen, muffeligen Papa des Ko mikers Bastian Pastewka. Oder in der Serie „Das Pubertier“ –
Fotos: Dietrich Hollinderbäumer, privat, ZDF