Senioren-Union warnt vor Änderungen bei den Pflegegraden

30.09.2025
Pressemitteilung
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Die Senioren-Union betrachtet die derzeit diskutierte Änderung der Pflegestufen und die mögliche Abschaffung des Pflegegrades 1 mit großer Sorge.

Mit der Einführung der neuen Pflegegrade im Jahr 2017 wurden insbesondere auch demenzkranke Menschen in die Pflegeversicherung aufgenommen. Viele Betroffene erhielten damit erstmals Unterstützung, die ihnen half, ihren Alltag länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu bewältigen – und so den oft verfrühten Um-zug in ein Pflegeheim zu vermeiden. Dies war nicht nur im Interesse der Betroffe-nen und ihrer Angehörigen, sondern auch ein Beitrag zur Begrenzung der Kosten im Pflegewesen.

„Die geplanten Veränderungen gefährden diesen wichtigen Fortschritt. Die Abschaffung des Pflegegrades 1 könnte für viele Betroffene und ihre Familien eine erhebliche Verschlechterung bedeuten. Ohne die bislang gewährte Unterstützung droht für Demenzkranke schneller eine stationäre Unterbringung – verbunden mit höheren Kosten für alle Beteiligten,“ befürchtet der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Hubert Hüppe.

Darüber hinaus sieht die Senioren-Union die Gefahr, dass es vermehrt zu höheren Einstufungen in die Pflegegrade kommt, wenn niedrigschwellige Leistungen wegfallen. Dies könnte die Kosten der Pflegeversicherung zusätzlich in die Höhe treiben und die Solidargemeinschaft unnötig belasten.

Die Senioren-Union appelliert daher eindringlich an die politischen Entscheidungsträger, die Pflegestufe 1 mit den bewährten Regelungen beizubehalten und die Interessen der Pflegebedürftigen sowie ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt zu stellen.