Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Hubert Hüppe, weist die jüngsten Äußerungen des Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Prof. Marcel Fratzscher, entschieden zurück. Fratzscher hatte gefordert, älteren Menschen das Wahlrecht zu entziehen – eine Idee, die Hüppe als „undemokratisch und diskriminierend“ bezeichnet.
„Wer älteren Bürgerinnen und Bürgern das Wahlrecht aberkennen will, stellt die Grundpfeiler unserer Demokratie infrage“, so Hüppe. „Solche Forderungen sind nicht nur respektlos gegenüber einer Generation, die unser Land aufgebaut hat, sie sind auch Ausdruck eines bedenklichen Demokratieverständnisses.“
Besonders widersprüchlich sei der Vorstoß, so Hüppe weiter, vor dem Hintergrund, dass Fratzscher erst kürzlich ein soziales Pflichtjahr für Rentnerinnen und Rentner ins Gespräch gebracht habe. „Erst sollen Seniorinnen und Senioren zusätzliche Pflichten übernehmen – und jetzt sollen sie von einem ihrer elementarsten Rechte ausgeschlossen werden. Das passt nicht zusammen.“
Zudem zeigten die Wahlergebnisse der letzten Bundestagswahl klar: Die radikalen Parteien an den politischen Rändern erzielten bei älteren Wählerinnen und Wählern die geringsten Stimmenanteile. „Gerade die Seniorinnen und Senioren tragen mit ihrer Wahlentscheidung zur Stabilität unserer Demokratie bei“, betont Hüppe.
Sollte Fratzscher seine Aussagen als „humorvoll gemeint“ darstellen, sieht Hüppe auch darin ein Problem: „Diskriminierende Witze auf Kosten bestimmter Bevölkerungsgruppen sind unangebracht – erst recht, wenn man als Leiter eines Instituts auftritt, das zu Teilen aus Steuermitteln finanziert wird.“
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