Page 34 - alt & jung 02/2021
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Erfahrungsbericht von Werner Pahnhenrich
Es ist uns schon mal schlechter gegangen
 Im letzten Jahr gab es so viele Anlässe, die wechselnde Ge- fühle auslösten. Einige Ereig- nisse möchte ich heraushe-
ben. Zunächst war es die Unkenntnis über die Herkunft, die Gefahr des Virus und seine rasende Ausbreitung. Glaubte man anfangs an ein Virus aus China nach Art einer Grippe- welle bis hin zu einer beherrsch- baren Epidemie, erschreckten uns bald die vielen Todesfälle, insbesondere unter den Alten in den Pflegeheimen. Schnell wurde durch die WHO wegen der großen Verbreitung des Virus auf alle Kontinente die Pandemie ausgerufen.
Mitten in unserer Ahnungslo- sigkeit wie es weitergehen soll, tat sich dann ein großer Hoff- nungsschimmer auf, als die Wis- senschaft den ersten wirksamen Impfstoff gegen das Virus ver- meldete. Leider haben es die Po- litiker auf EU-Ebene und auch in Deutschland versäumt, die not- wendige Menge von Impfstoffen rechtzeitig vertraglich zu si- chern. Von dem Impfdesaster in
einzelnen Bundesländern ganz zu schweigen. Die Politik hat er- forderliche Maßnahmen zu spät eingeleitet und manche auch zu früh wieder beendet. Zwar sind einzelne Maßnahmen für den Einzelnen hart und greifen teil- weise sogar in unsere Grund- rechte ein, aber sie sind absolut gerechtfertigt, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Die Unvernunft mancher Zeit- genossen, die den Ernst der Lage leugnen und somit aus der Soli- dargemeinschaft ausscheiden, ist nicht zu verstehen, ja sogar zu verurteilen, weil sie durch ihr Verhalten andere Menschen in Gefahr bringen. Alles in allem zeigt diese Pandemie, dass der Staat auch in relativ ruhigen und wirtschaftlich guten Zeiten Vor- sorge treffen muss, dass sich sol- che Ereignisse, wenn sie schon nicht zu verhindern sind, für die Bevölkerung weniger belastend ausgehen.
Meine politische Arbeit be- steht aus drei Säulen. Zum einen bin ich Landesgeschäftsführer der Senioren-Union Branden-
Werner Pahnhenrich, Landesgeschäftsführer der Senioren-Union Brandenburg und auch Ortsvorsteher von Potsdam-Eiche.
burg und auch Ortsvorsteher von Potsdam-Eiche. Weiterhin bin ich in den Bauausschuss der Landeshauptstadt Potsdam als sachkundiger Einwohner ent- sandt worden. Die Beeinflus- sung der politischen Arbeit be- stand bisher darin, dass die Landesvorstandssitzungen der Senioren-Union nur digital abge- halten werden konnten, was zu einer gewissen Entfremdung der Vorstandsmitglieder geführt und sicherlich die Diskussions- bereitschaft beeinträchtigt hat. Der Ortsbeirat und der Bauaus- schuss konnten bisher dank geeigneter Räume und unter Beachtung der erlassenen Hygi- ene-Bestimmungen weiterhin präsent tagen, so dass keine Be- einflussung aufgetreten ist.
Als schwere Einschränkung habe ich empfunden, dass bei- spielsweise die turnusmäßigen Landesvorstandssitzungen nicht mehr präsent stattfinden konn- ten und auch auf Ortsebene alle Veranstaltungen ausfallen muss- ten. Gerade wir ältere Menschen leben vom persönlichen Kon- takt, und es ist schwer zu ertra- gen, wenn das nicht mehr mög- lich ist.
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Mitgliedermagazin der Senioren-Union
 Fotos: privat




















































































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