Page 6 - Senioren-Union Magazin "Alt & Jung" Ausgabe 2/2020
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 6 Mitgliedermagazin der Senioren-Union
Kaum ein anderes Land hat so klug und weitblickend die Pandemie bekämpft wie Deutschland.
 zweite Welle der Pandemie würde alle bisherigen Erfolge zu- nichtemachen und bei Vielen Hoffnungen auf Verbesserungen ein jähes Ende bereiten. Verlie- ren wir jetzt nicht die Nerven und meinen, alles müsse mög- lichst schnell im Handumdrehen vorübergehen. Jeder Langläufer weiß, und die Corona-Krise kann ein Marathonlauf werden, dass der den Lauf gewinnt, der am Ende die meiste Luft und Kraft hat. Jeder Einbruch auf der Stre- cke kann den Sieg verhindern, zumindest sehr erschweren. Vor- eilige Lockerungen, so verständ- lich sie auch sein mögen, weil die Menschen sich danach sehnen, sind erfahrungsgemäß von Nachteil. Nachdenken und Be- sonnenheit müssen die Richtung begleiten. Und unbeschränkt können wir uns weitere Hun- derte von Milliarden an Schul- den auch nicht mehr leisten.
Achten wir aber genau darauf, dass radikale Kräfte die Corona- Krise nicht für ihre Zwecke mit ebenso widersinnigen wie hane- büchenen Behauptungen miss- brauchen, die Corona-Seuche sei das Produkt von Verschwörern, die die Weltmacht an sich reißen und die Völker Ameisen gleich in
Arbeitskolonnen für ihre globalen Zwecke missbrau- chen könnten. Trotz solcher Wahnideen wäre es falsch, alle Teilnehmer an den Corona-Demonstrationen als „Radikalisten“ oder als „Spinner“ abzutun. Häufig sind es verzweifelte Menschen, die ihre Angehörigen nicht in Heimen besuchen können oder die als Verlierer der Pandemie ihre berufliche Perspektive verloren sehen. Aber für jeden Demonstranten gilt, dass er sich an die Spielregeln der Demokratie hält. Wenn er bei seinem Protest Menschenleben dadurch gefährdet, dass er Hy- gienemaßnahmen nicht beachtet und Wahrheiten be- wusst und mutwillig verfälscht, dann endet auch für ihn die Meinungsfreiheit dort, wo das nach der Verfassung gebotene Strafrecht beginnt.
Schlussendlich müssen wir uns alle im Kampf gegen die Pandemie darüber im Klaren sein, dass das Virus erst verschwindet, wenn es einen wirksamen Impfstoff gibt. Dann aber wird in jeden Fall die Welt nicht mehr so sein, wie wir sie vor der Krise erlebt haben. Wer meint, dass sich so etwas nicht wiederholen wird, ver- liert die Wirklichkeit aus den Augen. Kein Volk auf der Welt soll glauben, allein mit den kommenden Proble- men fertig zu werden. Die Wege auf unserem Planeten sind durch die moderne Technik sehr kurz geworden und keine Grenze hindert ein Virus daran, sie nach Be- lieben zu verletzen. Den Armen auf der Welt von Af- ghanistan bis in die tiefen Zentren des afrikanischen Kontinents, fehlen die finanziellen Mittel, mit eigener Kraft die Viren zu bekämpfen. So oder so bleibt den reicheren Staaten nichts anderes übrig, als auch den notleidenden Regionen rund um den Globus den Grundschutz gegen bösartige Viren zu beschaffen. Ge- lingt das nicht, dann müssen wir wissen, dass in einer
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globalisierten Welt keine noch so abgeschottete Grenze ein Virus davon abhalten kann, sich jeden Weg zu suchen und ihn auch zu finden. Wir alle auf dieser einen Erde müssen nach Beendigung der schrecklichen Corona-Krise die unwiderrufliche Tatsache zur Kennt- nis nehmen, dass die eigene Gesundheit von nun an immer auch die Gesundheit des anderen ist. Die Politik darf und kann sich nicht mehr allein auf Beseitigung bereits entstandener Notlagen konzentrieren. Für den Erfolg brauchen wir endlich eine von allen Staaten ge- tragene global vernetzte Virenabwehrpolitik. Es muss doch machbar sein, so wir es wollen, ein Immunsystem
Junge bieten Alten Ihre Hilfe an – Danke!

























































































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