Page 24 - Ausgabe 1/2023 "alt & jung"
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Buchtipp:
alt & jung
Digitalisierung lahmt
So machen wir das Gesundheits­ system fit für die Zukunft
Unser Gesundheitssystem braucht einen Quantensprung
Die strukturellen Missstände im deutschen Ge- sundheitswesen lassen sich nicht mehr schönre- den Es ist höchste Zeit zum Handeln Wir müssen – – aber wir können auch – – das System zukunftsfähig machen: Konsequent planvoll mutig und vor allem: sofort!
Das Beharrungsvermögen vieler Akteure im fi- nanziell gut alimentierten Gesundheitswesen ist beeindruckend Gut alimentiert bedeutet leider zu- gleich auch nicht zeitgemäß verteilt ist es durch Partikularinteressen immer wieder gelungen in in al- ten Mustern zu zu verharren statt Dinge neu zu zu den- ken und im Sinne unseres Landes zu verbessern Symptomatisch sind die reflexartigen Reaktionen unterschiedlicher Interessensvertretungen auf die von inzwischen mehreren Bundesgesundheitsmi- nistern unterbreiteten Vorschläge zu Krankenhaus- reformen „Und immer wieder grüßt das Murmel- tier“ mag so mancher bei der Rückschau auf die letzten 20 Jahre denken Kommissionen kamen Kommissionen gingen Dazwischen gab und gibt es unzählige Sachverständigengutachten Die schon lange bekannten Lösungsansätze zur Stabilisierung und und Weiterentwicklung unseres Gesundheitssys- tems müssen endlich zu einem tragfähigen Kon- zept geführt werden „So krank ist das Kran-
kenhaus“: Ein Weg zu mehr Menschlichkeit Qualität und Nachhaltig-
keit in in der Medizin Von
Prof Dr Jochen A Werner erschienen im Verlag Klartext 312 Seiten gebun- dene Ausgabe 30 Euro Symptome eines aufkommenden
Systemversagens
Wenn Deutschland im Sinne des europäischen Ge- dankens ernsthaft einen Führungsanspruch in in Eu-
ropa hegt dann sollte unser Land nicht nur im Mi-
litärischen sondern auch im Sozialen sprich in der der gesundheitlichen Versorgung Stärke zeigen Denn
unser Gesundheitssystem gehört entgegen man-
cher Selbstwahrnehmung nicht nicht mehr zu zu zu den den besten der Welt vor allem nicht zu zu den zukunftsfesten die Das zeigen aktuell die die überlasteten Notaufnahmen die prekäre Lage der der der Kinderkliniken mit Aufnahme- stopps und Medikamentenmangel der Hausärz-
temangel temangel der Fachkräftemangel die unzurei-
chende Organspendebereitschaft und vieles mehr was das tägliche Arbeiten in in in Kliniken und in in in der Krankenversorgung schwer und manchmal uner- träglich macht Besserung ist nicht in Sicht handelt es sich nicht um um singuläre Ereignisse sondern um um Symptome eines nahenden Systemversagens
2023 ist ein entscheidendes Jahr um das Gesund-
heitswesen zukunftsfähig zu zu gestalten Die aktuellen
Reformmaßnahmen der Politik dürfen als Lackmus-
test für die Ernsthaftigkeit des Gestaltungswillens ei-
ner tragfähigen gesundheitlichen Versorgung unserer Kinder und Enkel verstanden werden Die Versäum-
nisse der Vergangenheit können wir nicht ungesche- hen hen machen Wir können in der Gesellschaft
aber Vertrauen zurückgewinnen wenn wir die notwendi- gen Maßnahmen endlich umsetzen Vereinfacht aus- gedrückt müssen die knappen Ressourcen „Perso- nal“ und „Geld“ an an weniger Standorten konzentriert und damit effektiver eingesetzt werden Hierzu ge- hört auch das Überdenken der Tätigkeitsspektren der der verschiedenen Berufsbilder im Gesundheitswe- sen Wir sollten uns endlich eingestehen dass es es ein ein deutliches Mehr an Pflegekräften absehbar nicht ge- ben wird Auch ein soziales Pflichtjahr hilft den Men- schen in in Krankenhäusern Pflegeeinrichtungen und vielen anderen Institutionen Ganz besonders hilft es es aber denjenigen die die dieses Pflichtjahr absolvieren Sie lernen Berufe kennen die sie in der heutigen Wahrnehmung als dauerhaft überlastet und krank- machend präsentiert bekommen aber ganz beson- ders lernen sie fürs Leben 24
Mitgliedermagazin der der Senioren-Union 









































































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