Podiumsdiskussion "Zukunft des Alters - Alter in der Zukunft" im #fedidwgugl Haus

16.09.2017
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„Zukunft des Alters – Alter in der Zukunft“, so der vielversprechende Titel der Podiumsdiskussion im Programmhaus der CDU in Berlins Mitte.

Zusammen mit der Berliner Landes-CDU lud die Senioren-Union ihre Mitglieder ein, nicht nur zuzuhören, wie sich die prominenten Diskutanten, wie  Prof. Dr. med. Wolfgang von Renteln-Kruse, Leiter der Medizinisch-Geriatrischen Klinik Albertinen-Haus in Hamburg, Mario Czaja, MdA, Senator für Gesundheit und Soziales a.D., Vorsitzender der Zukunftskommission der CDU Berlin, Christa Thoben, Stellv. Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Landesministerin Nordrhein-Westfalens für Wirtschaft, Mittelstand und Energie a.D. und als Moderator und Mitdiskutant Dr. Hajo Schumacher, Autor und Journalist; Autor des Buches „Restlaufzeit: Wie ein gutes, lustiges und bezahlbares Leben im Alter gelingen kann“, mit der Thematik auseinandersetzten, sondern forderte auch auf, aktiv mitzudiskutieren.

Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, der im Bundestagswahlkampfeinsatz in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen unterwegs ist, war per Video-Botschaft im Saal präsent und gab den Diskutanten seine Leitgedanken mit auf den Weg.

Dr. Hajo Schumacher stellte in seinem Eingangsstatement fest, dass der Begriff „Alter“ für viele toxisch sei, man jedoch erfolgreiches Altern lernen könne, wenn man z.B. den Faktoren soziale Kontakte und Spiritualität entsprechende Bedeutung beimessen wird.

Prof. von Renteln-Kruse resümiert, das seit geraumer Zeit die Lebenserwartung in Deutschland linear jährlich um jeweils drei Monate ansteigt. Regional gebe es allerdings gravierende Unterschiede, begründet durch Faktoren, wie Ernährung, Bildung, Erziehung usw.. Das bedeutet, dass wir eben immer älter werden können, wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Wobei es generell darum ginge, den Jahren mehr Leben zu geben als rein quantitativ dem Leben nur mehr Jahre.

Mario Czaja verwies auf die sogenannte „Nonnenstudie“, die dem Phänomen nachging, warum Nonnen seltener an Demenz erkrankten. Ergebnis: Die Nonnen werden von den gleichen physischen Symptomen betroffen, durch die andauernde Einbindung in Aufgaben und täglich fordernde Abläufe träten diese bei Nonne aber nicht zutage. Will heißen, je länger jemand gefordert wird, desto wahrscheinlicher ist ein gesundes Altern.

Mario Czaja sprach sich für die Zukunft für die Schaffung einer Bundespflegekammer aus, um dem Umgang der Gesellschaft mit dem Thema auch institutionell begleitend begegnen zu können.

Christa Thoben hinterfragte Begrifflichkeiten, wie „altersgerecht“ oder „barrierefrei“ und stellte fest, dass man für die Gesamtbevölkerung diese wünschenswerten Adjektive mit „bequem“ treffend bezeichnen könnte. Dies sei für die Zukunft vielleicht beim Umgang mit älteren Mitgliedern der Gesellschaft zu bedenken, dass deren Bedürfnisse am Ende allen zugute kämen.

Einig waren sich am Ende alle, dass nur im Zusammenwirken und im Austausch der Generationen, von Alt und Jung die Gesamtgesellschaft profitieren kann und auch – oder gerade – die Älteren in Zukunft ihre Bedeutung für unser Gemeinwesen ins Spiel bringen können, denn sie haben mehr zu geben, als sie der Gesellschaft naturbedingt manchmal abfordern.